Quentin Tarantino ist für das Kino, was Miles Davis für den Jazz ist – der „King of Cool”. Mit seinen Filmen „Reservoir Dogs” und „Pulp Fiction” erfand Tarantino das Kino Mitte der 90er Jahre praktisch neu und setzte damit ungekannte stilistische Maßstäbe. Seine Filme sprühen vor coolen Dialogen und überzeichneter Gewalt und machten aus dem ehemaligen Videothek-Angestellten einen der wichtigsten lebenden Hollywood-Regisseure überhaupt.
Als Drehbuchautor zeichnet er sich darüber hinaus für das Skript zu „True Romance” verantwortlich, zudem schrieb er die Handlung zu Oliver Stones „Natural Born Killers” – beide Filme zählen ebenfalls zu wahren Meilensteinen des 90er-Kinos. Dennoch wird das Gesamtwerk Tarantinos durchaus kritisch betrachtet. Der Vorwurf, der Regisseur habe bisher noch keinen eigenen Film gedreht, sondern sich aus all seinen Lieblingsfilmen stets nur das Beste herausgesucht, steht bis heute im Raum.
Steckbrief
Richtiger Name: | Quentin Jerome Tarantino |
Geburtstag: | 27. März 1963 |
Sternzeichen: | Widder |
Geburtsort: | Knoxville, Tennessee, Vereinigte Staaten |
Bekannt aus: | Pulp Fiction, Kill Bill, Inglourious Basterds, uvm. |
Die coolsten Zitate
Sure, Kill Bill’s a violent movie. But it’s a Tarantino movie. You don’t go to see Metallica and ask the fuckers to turn the music down.
Quentin Tarantino
When people ask me if I went to film school I tell them, ‘no, I went to films.
Quentin Tarantino
I loved history because to me, history was like watching a movie.
Quentin Tarantino
Interessante Facts
Er ist zweifacher Oscar- und dreifacher Golden-Globe-Preisträger sowie Gewinner der Goldenen Palme der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.
Der Drama-Krimi-Film Once Upon a Time in Hollywood aus dem Jahr 2019 ist der neuste Film von Quentin Tarantino.
Für Pulp Fiction erhielt Quentin Tarantino 1995 den Oscar für das beste Original-Drehbuch und 2013 für Django Unchained in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch.
Die besten Filme
Filmografie
1992: Reservoir Dogs – Wilde Hunde1994: Pulp Fiction
1995: Four Rooms
1997: Jackie Brown
2003: Kill Bill – Volume 1
2004: Kill Bill – Volume 2
2007: Death Proof – Todsicher
2009: Inglourious Basterds
2012: Django Unchained
2015: The Hateful Eight
2019: Once Upon a Time in Hollywood
Unsere 3 Lieblingsfilme
5 Dinge, die du noch nicht über Quentin Tarantino wusstest
1. Ein lehrreicher Fehlschlag
Mit dem Budget von 5000 Dollar, einer Handvoll Laiendarsteller und viel Begeisterung machte sich Quentin 1985 daran, seinen ersten Langfilm zu drehen. “My Best Friends Birthday” war als Komödie konzipiert und ließ insbesondere bei der Dialogstruktur das spätere Genie aufblitzen. Dennoch verlief das Wochend-Projekt vollkommen chaotisch und endete damit, dass die Hälfte der Filmrollen bei einem Garagenbrand vernichtet wurden. Tarantino sagte später, dass ihn diese Erfahrung lehrte, wie man Filme auf gar keinen Fall drehen sollte.
2. Gute Freunde in Schwierigkeiten
Der Episodenfilm “Four Rooms” entstand aus einer Schnapsidee, als sich Quentin mit drei weiteren Independent-Regisseuren zum Essen traf. Fast ebenso spontan verlief das Casting: Bruce Willis sicherte seinem Freund die Teilnahme zum Nulltarif zu, um das enge Budget nicht zu belasten. Die Schauspieler-Gewerkschaft SAG war damit gar nicht einverstanden – drohte mit Willis Ausschluss und strebte den Klageweg an. Man schloss letztlich einen Kompromiss, indem man seinen Namen aus dem Abspann entfernte.
3. Alles muss man selber machen
Der Meister übernimmt in fast jedem seiner Filme kleine Neben- oder Sprechrollen. Im alternativen Kriegsfilm “Inglorious Basterds” waren lediglich seine Hände zu sehen. Und zwar in der Szene, als Diane Krueger in Nahaufnahme erwürgt wurde. Zu zaghaft waren die Bewegungsabläufe des zuteilten Mitarbeiters, sodass Quentin kurzentschlossen selbst Hand anlegte. Der deutsche Hollywood-Export Krueger hielt dazu im Nachgang fest: “Es war eigenartig, vom Regisseur erwürgt zu werden.”
4. Ein Mann sieht rot
Das ursprüngliche Drehbuch zu “The Hateful 8” befand sich noch in der Ausarbeitung, als es gekleakt wurde und im Netz auftauchte. Quentin wetterte in der Folge gegen die um sich greifende Respektlosigkeit in der Branche und legte das Projekt für unbestimmte Zeit auf Eis. Seine ganze Aufmerksamkeit galt seinerzeit dem Bestreben, den Schuldigen zu enttarnen. Es gelang ihm letztlich nicht, sodass er den Skript komplett überarbeitete und seinen ganzen Zorn in der von Verrat und Misstrauen geprägten Handlung entlud.
5. Kill Kiddo
Das “Vega-Brothers-Projekt” bei dem John Travolta (“Pulp Fiction”) und Michael Madsen (“Reservoir Dogs”) ihre Rollen in einem Prequel wieder auferstehen lassen sollten, scheiterte am Widerstand der Darsteller. Vielleicht erhält Tarantino mit “Kill Bill” ja eine zweite Chance, einen seiner Filme fortzuführen. Schließlich lädt Uma Thurman in der Eröffnungsszene die Tochter ihrer Erzfeindin zu einer Konfrontation in 20 Jahren ein, wenn sie die Exekution ihrer Mutter bis dato nicht verarbeitet haben sollte. Der Stichtag dafür wäre 2023 und die Gerüchteküche brodelt gewaltig. So deutet vieles darauf hin, dass der Starregisseur sein Lebenswerk auf diese Art abschließen möchte.
Im Stream
Bei Netflix
Bei Amazon Prime
- Once Upon A Time In… Hollywood
- The Hateful 8
- Pulp Fiction
- Reservoir Dogs
- Death Proof
- Inglourious Basterds
- Kill Bill: Volume 1