Robert Rodriguez

Robert Rodriguez
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Robert Rodriguez konnte nach einer Vielzahl von Kurzfilmen Anfang der 1990er Jahre das erste Mal für Aufmerksamkeit bei einem breiteren Publikum sorgen. 1992 drehte er den Low-Budget-Actionfilm „El Mariachi” und konnte sich für größere Aufgaben empfehlen. Es folgten die Erfolge „Desperado” und „From Dusk Till Dawn”, die heute zu den Klassikern des 90er-Kinos zählen.

Gemeinsam mit seinem Freund Quentin Tarantino steht Rodriguez für das Cool-Kino, in dem nicht zuletzt der lakonische Dialog-Witz im Vordergrund steht. Im neuen Jahrtausend konnte Rodriguez seine Erfolgstory fortführen und drehte mit „Sin City” einen der visuell beindruckendsten Filme der modernen Filmgeschichte. Heute zählt Rodriguez zu den wichtigsten Hollywood-Regisseuren überhaupt und genießt aufgrund seines eigenwilligen Stils vor allem unter jüngeren Cineasten Kultstatus

Die besten Filme von Robert Rodriguez

1. Four Rooms

Vier mehr oder minder überdrehte Episoden. Vier mehr oder minder bekannte Regisseure. Das in etwa ist „Four Rooms“. Während Robert Rodriguez und Quentin Tarantino längst zur ersten Riege Hollywoods gehören, haben es Alexandre Rockwell und Allison Anders bisher allenfalls auf die Listen kundiger Cineasten geschafft. Dass „Four Rooms“ vor allem in den Episoden von Rodriguez und Tarantino seine besten Momente hat, ist demnach kein außerordentlicher Zufall. Denn während die ersten beiden Episoden leidlich unterhaltsam dahin plätschern, überzeugen „Die Ungezogenen“ und „Der Mann aus Hollywood“ auf ganzer Linie.

Neben Tim Roth, der den hibbeligen Pagen Ted mit einer geradezu angsteinflößenden Brillanz mimt, wartet „Four Rooms“ mit einer ganzen Reihe bekannter Gesichter in den einzelnen Episoden auf. Mit Bruce Willis und Antonio Banderas tummeln sich dann auch gleich zwei Tarantino/Rodriguez-Lieblinge in der zweiten Hälfte des Films. Als Zugabe tritt Quentin Tarantino in seiner eigenen Episode dann auch noch selbst als Darsteller auf, dessen schauspielerische Qualitäten bei all den Lobeshymnen auf seine Regie-Karriere gerne mal vergessen werden.

2. From Dusk Till Dawn

Die Brüder Seth (George Clooney) und Richard Gecko (Quentin Tarantino) befinden sich nach einem Banküberfall auf der Flucht. Dass infolge der Tat eine Geisel durch den psychopathischen Richard ums Leben kam, war so nicht geplant – weshalb die Geckos nun den ehemaligen Priester Jacob Fuller (Harvey Keitel) und seine beiden Kinder als neue Geiseln zum Verhandeln mit der Polizei in ihre Gewalt bringen. Die Brüder möchten die Familie nach ihrem erfolgreichen Grenzübertritt nach Mexiko wieder freilassen, landen dann jedoch während eines Zwischenstopps in einer heruntergekommenen Spelunke namens Titty Twister, die sich zu einem echten Albtraum für die Reisenden entwickelt.

Ein erstklassig besetzter Horror-Actionfilm, in dem Regisseur Quentin Tarantino eine für ihn untypische Hauptrolle spielt.

3. Sin City

Etwas über „Sin City“ schreiben zu wollen, ist vermutlich keine ausnehmend gute Idee, da Worte in diesem Fall nur unzureichend die besondere Atmosphäre des Films wiedergeben können. Zu speziell ist die visuelle Aufmachung, zu virtuos die Umsetzung des Frank Miller-Comics in bewegte, den Zuschauer überwältigende Bilder. In schier lebendig gewordenen Comic-Abbildern vollführt der schwarz-weiß getränkte Sündenpfuhl seinen ganz eigenen Tanz, ohne auch nur in Ansätzen an etwas jemals zuvor Gesehenes zu erinnern.

Brutal, düster und mit schwarzem Humor erzählt der Film seine lose miteinander verbundenen Episoden, die sich untereinander unterbrechen und mehr ein kaleidoskopisches Gesamtbild einer von Verzweiflung geprägten Stimmung erzeugen, als bloße Wiedergabe von Handlung zu sein. Mehr nämlich als ein Film bleibt „Sin City“ im wahrsten Sinne ein Comicstrip, der die Seiten nach eigenem Befinden umblättert.

Zweifellos gehört „Sin City“ zu den bemerkenswertesten Erscheinungen der Filmgeschichte, die gewissermaßen im Vorbeigehen alle jemals veröffentlichten Comic-Verfilmungen pulverisiert hat. Allerdings muss dennoch Erwähnung finden, dass der Film nicht für jeden Geschmack geeignet ist. Die im Erwachsenen-Comic übliche überbordende Gewalt spielt nämlich auch hier eine große Rolle und verschreckt so manchen zartbesaiteten Cineasten. Denn wie Robert Rodriguez und Gastregisseur Quentin Tarantino bereits in beinahe allen ihrer bisherigen Arbeiten bewiesen haben, wird auch hier keine Rücksicht auf niemanden genommen – aber warum auch, es handelt sich ja schließlich um einen Comic, der bekanntlich alles darf.

Filmografie

1992: El Mariachi
1994: Bad Boys Never Die
1995: Desperado
1995: Four Rooms
1996: From Dusk Till Dawn
1998: The Faculty
2001: Spy Kids
2002: Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione
2003: Mission 3D
2003: Irgendwann in Mexico
2005: Sin City
2005: Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl in 3-D
2007: Planet Terror
2009: Das Geheimnis des Regenbogensteins
2010: Predators
2010: Machete
2011: Spy Kids – Alle Zeit der Welt
2013: Machete Kills
2014: Sin City 2: A Dame to Kill For
2019: Alita: Battle Angel
2019: Red 11
2020: We Can Be Heroes