Terry Gilliam

Terry Gilliam
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Terry Gilliam wurde als Teil der legendären Komikergruppe Monty Python berühmt. So führte er u. a. bei „Die Ritter der Kokosnuss” Regie und war einer der Drehbuchautoren von „Das Leben des Brian”. 1985 feierte Gilliam schließlich mit der Dystopie „Brazil” als ernstzunehmender Filmemacher seinen Durchbruch. Der Film zählt zu den wichtigsten Dystopien des vergangenen Jahrhunderts und gilt für so manchen Experten als bester Film der 80er Jahre.

In den 90er Jahren konnte Gilliam mit Filmen wie „12 Monkeys” und der Hunter S. Thompson-Verfilmung „Fear and Loathing in Las Vegas” seinen Status als Regisseur für Filme mit dem besonderen Etwas festigen. Derzeit steckt Gilliam in Vorbereitungen zu seinem Film „The Man Who Killed Don Quixote”, den er bereits vor einem Jahrzehnt in Angriff genommen hatte, doch aufgrund turbulenter Dreharbeiten unvollendet abbrechen musste.

Steckbrief

Richtiger Name:Terence Vance Gilliam
Geburtstag:22. November 1940
Sternzeichen:Skorpion
Geburtsort:Minneapolis, Minnesota, USA
Bekannt aus:12 Monkeys, Das Leben des Brian, uvm.

Die besten Terry Gilliam Filme

1. 12 Monkeys

Zunächst gerät Cole ins Jahr 1990, glaubt aber, sich im Jahr 1996 zu befinden, dem Ausbruchsjahr des Virus. Er trifft auf die Psychologin Kathryn Railly, die ihn in eine psychiatrische Anstalt einweisen lässt, wo er Jeffrey Goines (Brad Pitt) kennenlernt, der ihm dabei hilft zu entkommen. Cole reist weitere Male in die Vergangenheit und zurück, wird sich seiner Geschichte jedoch immer unsicherer und glaubt bald selbst, er sei verrückt.

Der Film nimmt eine Vielzahl überraschender Wendungen, die verwirren und dennoch in sich schlüssig sind. Bruce Willis, Brad Pitt und Madeleine Stowe liefern alle gemeinsam eine Glanzleistung ab, die den komplexen Charakteren gerecht wird. Der Regisseur Terry Gilliam setzt viel Wert auf Details und gut durchdachte Bilder und schafft es dabei, den Zuschauer immer wieder zweifeln zu lassen, was in der gezeigten Filmwelt real und was fiktiv ist. Ein Film mit Anspruch, Spannung und großer Schauspielkunst.

2. Fear and Loathing in Las Vegas

„This is the best part of the trip. This is the trip. The best part”, tönt ein gewisser Jim Morrison im Song „The Soft Parade”, was exemplarisch für die Atmosphäre in „Fear and Loathing in Las Vegas“ stünde – käme der Song im Film vor. Doch auch ohne die Untermalung von The Doors weiß der Zuschauer gleich nach den ersten Minuten von Terry Gilliams Geniestreich, was ihn erwartet. Denn der Film ist ein einziger visualisierter Drogen- Trip, der keine Möglichkeit auslässt, sein Publikum mit irrwitzigen Szenen zu konfrontieren, die in ihrer Intensität bis heute unerreicht bleiben. Vor allem Johnny Depp treibt dabei seine Interpretation des schier übergeschnappten Raoul Duke auf die Spitze und überzeugt durch sein geradezu rauschhaftes Spiel. Dass bei all dem Meskalin, Kokain und Alkohol die Stringenz der Handlung auf der Strecke bleiben muss, versteht sich von selbst und bedeutet in diesem Fall sogar eine Voraussetzung für die Authentizität der gezeigten Bilderflut.

Hunter S. Thompsons Roman, auf dem Gilliams wohl interessantestes Werk basiert, galt für lange Zeit als unverfilmbar. Doch „Fear and Loathing in Las Vegas“ sprüht derart furchtlos vor kreativen Einfällen, um dem Publikum die psychedelische Welt der Protagonisten sichtbar werden zu lassen, dass der Film schnell Kultstatus erreichte. Das experimentelle Meisterwerk gehört zweifellos in jede Filmsammlung – selbst wenn man ansonsten mit Peyote und Co. nicht besonders viel anfangen kann.

3. Das Kabinett des Dr. Parnassus

Regisseur Terry Gilliam ist dafür bekannt, dass die Dreharbeiten zu seinen Filmen nicht immer ohne Schwierigkeiten ablaufen. Und so ist es kein Wunder, dass auch der Dreh zu „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ für Aufsehen sorgte. Als nämlich Hauptdarsteller Heath Ledger mitten in den Dreharbeiten unerwartet starb, musste Gilliam das Projekt fürs Erste auf Eis legen. Mit geädertem Skript, in dem Tony Metamorphosen durchlebt und nach Leger von Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell dargestellt wird, wurde der Film dann schließlich vollendet.

Aber auch unabhängig von den komplizierten Dreharbeiten bietet der Fantasyfilm das, was man von einer Terry Gilliam-Produktion erwartet. Denn die Figuren sind skurril, die Story ist eine einzige Achterbahnfahrt und die Inszenierung sprüht nur so vor zuweilen aberwitzig anmutender Kreativität. Zwar fehlt dem Film die epische Größe, die etwa „Brazil“ innewohnt, allerdings dürfte das die wenigsten Cineasten davon abschrecken, „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ in ihre Filmsammlung aufzunehmen. Alles andere wäre nämlich ein kaum verzeihbarer Fehltritt.

Aufgrund des Heath Ledger-Todes haben sich die Medien mehr auf das Drumherum als auf den eigentlichen Film gestürzt und dem Film damit eine – nicht von allen gern geschmeckte – Note mitgegeben, die er wohl niemals wieder verlieren wird. Dennoch sei allen an dieser Stelle empfohlen, „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ eine ernst gemeinte Chance zu geben, die weniger damit zu tun hat, Heath Ledger in seiner letzten Rolle sehen zu wollen, als einen wirklich außergewöhnlichen Film für sich zu entdecken.

Filmografie: Alle Filme von Terry Gilliam

1968: Storytime
1974: The Miracle of Flight
1975: Die Ritter der Kokosnuß
1981: Time Bandits
1983: The Crimson Permanent Assurance
1983: Der Sinn des Lebens
1985: Brazil
1988: Die Abenteuer des Baron Münchhausen
1991: König der Fischer
1995: 12 Monkeys
1998: Fear and Loathing in Las Vegas
2005: Brothers Grimm
2005: Tideland
2009: Das Kabinett des Dr. Parnassus
2013: The Zero Theorem
2018: The Man Who Killed Don Quixote

5 Dinge, die du noch nicht über Terry Gilliam wusstest

1. Er führte Regie bei “12 Monkeys”

Die meisten Film-Fans werden Terry Gilliam wohl am ehesten mit dem Kultfilm “Die Ritter der Kokosnuss” verbinden. Der smarte Regisseur nahm aber auch für den Action-Blockbuster “12 Monkey” mit Bruce Willis in der Hauptrolle auf dem Regiestuhl Platz. Darüber hinaus führte er auch Regie im Kultfilm “Angst und Schrecken in Las Vegas” mit Johnny Depp.

2. Er hatte in seiner Jugend oft Ärger mit der Polizei

In den 60er Jahren trug Terry Gilliam seine Haare gerne lang und offen. Dies rief recht häufig die Polizei auf den Plan, die der Meinung war, dass Gilliam aufgrund seines Aussehens ein Drogendealer sein muss. Stattdessen verdiente sich der gelernte Politikwissenschaftler jedoch sein Geld mit dem Zeichnen von Comics und Trickfilmen.

3. Er verliebte sich am Set in seine heutige Ehefrau

Terry Gilliam lernte am Set von “Monty Python’s Flying Circus” die Kostümdesignerin Maggie Weston kennen, in die er sich sofort verliebte. Die Beiden heirateten schließlich im Jahr 1973 und sind nach wie vor glückliches zusammen. Das Paar hat zwei Töchter und einen Sohn.

4. Er sollte ursprünglich Regisseur bei “Harry Potter” werden

Terry Gilliam war der Wunschkandidat für den Regieposten für die Verfilmung der Harry Potter Filme. Allerdings kam es nie zu dieser Zusammenarbeit, da sich das Filmstudio Warner Bros querstellte und nicht wollte, dass Gilliam an dem Projekt beteiligt ist. Gilliam war nach dieser Entscheidung extrem verärgert und musste zwei Stunden mit seinem Auto durch die Gegend fahren, um seinen Frust zu entladen. Die spätere Umsetzung von Regisseur Chris Columbus bezeichnete Gilliam als “fürchterlich” und “stumpfsinnig”.

5. Er durfte auch bei “Charlie und die Schokoladenfabrik” nicht Regie führen

Die Witwe des verstorbenen Kinderbuchautors Roald Dahl wünschte sich Terry Gilliam als Regisseur für die Verfilmung von dessen berühmten Buch “Charlie und die Schokoladenfabrik”. Doch auch entschied sich das zuständige Filmstudio gegen eine Zusammenarbeit mit ihm und verpflichtete stattdessen Tim Burton.