Im Abspann seines 1992 selbst gedrehten und Oscar-prämierten Spät-Westerns „Erbarmungslos” dankt Clint Eastwood seinen Wegbegleitern Sergio Leone und Don Siegel. Diese zwei Regisseure waren es nämlich, welche die Karriere Eastwoods maßgeblich mitbestimmten. Durch die Rolle des wortkargen Revolverhelden in Leones „Für eine Handvoll Dollar” wurde Eastwood über Nacht zum Star und begründete damit das Genre des Italo-Western.
Nach weiteren Western-Rollen feierte er in Don Siegels „Dirty Harry” auch fernab vom Western-Genre seinen Durchbruch. Siegel wurde in der Folge zum Mentor Eastwoods, der ihn darin bestärkte, vermehrt als Regisseur zu arbeiten. Mit „Million Dollar Baby” konnte er 2004 schließlich seinen 2. Regie-Oscar gewinnen, was ihn endgültig zu einer Hollywood-Legende werden ließ. Heute zählt der mittlerweile über 80-Jährige zu den bekanntesten lebenden Filmschaffenden der Welt.
Steckbrief
Richtiger Name: | Clinton Eastwood Jr. |
Geburtstag: | 31. Mai 1930 |
Sternzeichen: | Zwillinge |
Größe: | 1.93 m |
Kinder: | Morgan (*1996), Francesca (*1993), Scott (*1986), Kathryn (*1988), Alison (*1972), Kyle (*1968), Kimber Lynn (*1964) |
Geburtsort: | San Francisco, Kalifornien, USA |
Bekannt aus: | Zwei glorreiche Halunken, Dirty Harry, Gran Torino, uvm. |
Die 5 besten Clint Eastwood Filme
1. Für eine Handvoll Dollar
Das Dorf San Miguel wird von den verfeindeten Familien Baxter und Rojo beherrscht. Als der einsame Reiter Joe (Clint Eastwood) auftaucht, verdingt er sich bei beiden Familien als Revolverheld, bleibt allerdings mit seinem doppelten Spiel im Geheimen. Als die Rojos den Betrug entlarven, foltern sie Joe und greifen die Baxters an. Nach dem Blutbad kuriert der geflüchtete Joe in einer verlassenen Miene seine Wunden aus und sinnt auf Rache. Endlich wieder bei Kräften, kehrt er zurück und knöpft sich die Rojos samt Anführer Ramón (Gian Maria Volontè) vor.
2. Erbarmungslos
Bill Munny (Clint Eastwood), ein gealterter Revolverheld, begibt sich gemeinsam mit seinem Partner Ned Logan (Morgan Freeman) und dem Jungspund Schofield Kid (Jaimz Woolvett) als Kopfgeldjäger auf die Jagd nach Viehtreibern, die zuvor eine Prostituierte misshandelt haben. Doch Sheriff Daggett (Gene Hackman) will die Rachemorde verhindern und treibt die Kopfgeldjäger wieder aus der Stadt. Als Munny den Viehtreibern dennoch auflauert und ihnen ein Ende setzt, begeht Sheriff Daggett einen verhängnisvollen Fehler. Er lässt nämlich Logan für die Rachemorde büßen und zieht sich damit den erbarmungslosen Zorn Munnys zu.
3. Million Dollar Baby
Der Boxtrainer Frankie Dunn (Clint Eastwood) lernt eines Tages die aus sozialschwachen Verhältnissen kommende Maggie Fitzgerrald (Hilary Swank) kennen. Diese lebt in ärmlichen Umständen und hält sich als Kellnerin über Wasser. „Scrap“ (Morgan Freeman), der Hausmeister der Boxhalle und selbst ehemaliger Boxer, erkennt schnell das Potenzial Maggies und beginnt sie zu trainieren. Auch Dunn ist nach kurzer Zeit überzeugt und nimmt Maggie unter seine Fittiche. Eine große Boxkarriere beginnt.
4. Gran Torino
Für Kriegsveteran und Rassist Walt Kowalski (Clint Eastwood) ist die Welt nicht mehr die selbe. Seine Frau ist gestorben, seine Wohngegend in den Händen krimineller Jugendbanden und die Söhne sind ihm keine Hilfe. Als der mit seiner asiatischen Familie ins Nachbarhaus eingezogene Thao (Bee Vang) versucht, Kowalskis 72er Ford Gran Torino zu stehlen, sieht sich dieser in seinen Vorurteilen zunächst bestätigt. Mit der Zeit aber nimmt Kowalski den Jungen unter seine Fittiche und setzt für ihn letztendlich sogar sein Leben aufs Spiel.
5. Perfect World
Der kriminelle Butch Haynes (Kevin Costner) entkommt mit Mitsträfling Terry (Keith Szarabajka) aus dem Gefängnis. Auf der Flucht kidnappen sie Philip (T.J. Lowther), einen vaterlosen, zurückhaltenden Jungen. Als Terry sich an Philip vergehen will, erschießt Haynes ihn und begibt sich fortan mit dem Jungen auf eine Irrfahrt durch Texas. Im Laufe der Zeit entwickelt Haynes väterliche Gefühle für seine Geisel und offenbart seinen gutmütigen Charakter. Indessen befindet sich Texas Ranger Red Garnett (Clint Eastwood) auf der Suche nach dem Entflohenen und setzt alles daran, den kleinen Philip zu retten.
Clint Eastwoods „Perfect World“ gehört zu jenen Filmen, in denen einfach alles passt. Allen voran sind hierbei die drei Hauptdarsteller zu nennen, wobei vor allem das Spiel des T.J. Lowther herauszustellen ist. Denn zu oft musste man es erleben, dass das hölzerne Spiel eines irgendwelchen Kinderdarstellers einen Film ruinierte, selbst wenn man Rücksicht auf das Alter und die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten nahm. Hier aber nimmt man dem Kind die Emotionen ohne weiteres ab und labt sich an der zarten, aber schutzlosen Freundschaft zwischen Kidnapper und Geisel. Denn wenn es einen Film von Clint Eastwood gibt, der nicht wenige zu Tränen rührt, dann ist es eben „Perfect World“.
Filmografie als Regisseur
1955: Die Rache des Ungeheuers
1955: Francis in the Navy
1955: Die nackte Geisel
1955: Tarantula
1956: Klar Schiff zum Gefecht
1956: Nur Du allein
1956: Noch heute sollst Du hängen
1956: The First Traveling Saleslady
1957: Verschollen in Japan
1958: Ambush at Cimarron Pass
1958: Lafayette Escadrille
1964: Für eine Handvoll Dollar
1965: Für ein paar Dollar mehr
1966: Zwei glorreiche Halunken
1966: Hexen von heute
1968: Coogan’s großer Bluff
1968: Hängt ihn höher
1968: Agenten sterben einsam
1969: Westwärts zieht der Wind
1970: Ein Fressen für die Geier
1970: Stoßtrupp Gold
1970: Betrogen
1971: Sadistico
1971: Dirty Harry
1972: Sinola
1973: Ein Fremder ohne Namen
1973: Begegnung am Vormittag
1973: Dirty Harry II – Callahan
1974: Die letzten beißen die Hunde
1975: Im Auftrag des Drachen
1976: Der Texaner
1976: Dirty Harry III – Der Unerbittliche
1977: Der Mann, der niemals aufgibt
1978: Der Mann aus San Fernando
1979: Flucht von Alcatraz
1980: Bronco Billy
1980: Mit Vollgas nach San Fernando
1981: Firefox
1982: Honkytonk Man
1983: Dirty Harry kommt zurück
1984: Der Wolf hetzt die Meute
1984: City Heat – Der Bulle und der Schnüffler
1985: Pale Rider – Der namenlose Reiter
1986: Heartbreak Ridge
1988: Das Todesspiel
1989: Pink Cadillac
1990: Weißer Jäger, schwarzes Herz
1990: Rookie – Der Anfänger
1992: Erbarmungslos
1993: In the Line of Fire – Die zweite Chance
1993: Perfect World
1995: Die Brücken am Fluss
1997: Absolute Power
1999: Ein wahres Verbrechen
2000: Space Cowboys
2002: Blood Work
2004: Million Dollar Baby
2008: Gran Torino
2009: Invictus – Unbezwungen
2010: Hereafter – Das Leben danach
2011: J. Edgar
2014: Jersey Boys
2014: American Sniper
2016: Sully
2018: 15:17 to Paris
2018: The Mule
2019: Der Fall Richard Jewell
2021: Cry Macho
5 Dinge, die du noch nicht über Clint Eastwood wusstest
1. Er ist allergisch auf Pferde
Mit Western-Klassikern wie “Für eine Handvoll Dollar” oder “Hängt ihn höher” wurde Clint Eastwood weltberühmt. Da er in vielen dieser Filme auch hoch zu Ross zu sehen ist, würde man nicht unbedingt vermuten, dass der Schauspieler ausgerechnet unter einer Pferdeallergie leidet. Stimmt aber tatsächlich – weshalb Eastwood beim Dreh vorsichtshalber das ein oder andere Taschentuch griffbereit haben musste.
2. Er wäre fast James Bond geworden
Als “Dirty Harry” wurde er berühmt und als James Bond hätte er zur Legende werden können – obwohl ihm dies später auch ohne die Rolle des weltberühmten Geheimagenten im Auftrag ihrer Majestät gelang. Nachdem Sean Connery seinen Ausstieg als Bond verkündete, wollten die Produzenten tatsächlich Eastwood als seinen Nachfolger. Der aber lehnte dankend ab: Es fühlte sich für ihn einfach nicht richtig an, diese Rolle anzunehmen – trotz einer beachtlichen Summe, die ihm damals angeboten wurde.
3. Er wurde von Universal gefeuert
Clint Eastwood, damals noch weitestgehend unbekannt, erhielt in den 50er Jahren einen Vertrag von Universal, der ihm zur ein oder anderen kleineren Rolle verhalf. Verlängert wurde der besagte Vertrag jedoch nicht. Der Grund: Ein Regisseur war der Meinung, dass Eastwoods Adamsapfel zu groß war – zudem gefiel es den Studio-Bossen nicht, dass Eastwood in ihren Augen viel zu langsam redet.
4. Er wurde zufällig entdeckt
Dass Clint Eastwood zu einem der bekanntesten Schauspieler des Western-Genres wurde, hat er einem glücklichen Zufall zu verdanken: Als er eines Tages einen Freund am Set besuchte, wurde er von einem Produzenten angesprochen, der der Meinung war, dass Eastwood wie der geborene Cowboy aussieht. Dies verschaffte ihm die Hauptrolle in der Western-Serie “Tausend Meilen Staub”, die zwischen 1959 und 1965 im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
5. Er legalisierte Eiscreme
Zwischen den Jahren 1986 und 1988 war Eastwood Bürgermeister in der Kleinstadt Carmel-by-the-Sea in Kalifornien. In dieser Zeit tätigte er eine verblüffende Amtshandlung: Er legalisierte den öffentlichen Genuss von Eiscreme.
Tatsächlich war es hier bis 1986 verboten, in der Öffentlichkeit ein Eis zu lecken – aus heutiger Sicht unvorstellbar, doch schon damals ein Unding für den smarten Schauspieler, der das Verbot kippte.
Clint Eastwood: Ein Leben vor und hinter der Kamera
Geboren am 31. Mai 1930 in San Francisco, Kalifornien, wurde Clinton “Clint” Eastwood Jr. zu einem der einflussreichsten und bekanntesten Gesichter der Filmindustrie. Seine Karriere begann jedoch bescheiden. Als Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines Stahlarbeiters durchlebte Eastwood eine Jugend, die von harter Arbeit und Entschlossenheit geprägt war. Nach verschiedenen Gelegenheitsjobs, darunter als Holzfäller und Stahlarbeiter, entschied er sich, seinem Traum einer Schauspielkarriere nachzugehen.
Der Durchbruch: Spaghetti-Western und Dirty Harry
Eastwood hatte seinen Durchbruch in den 1960er Jahren mit einer Reihe von Spaghetti-Western unter der Regie von Sergio Leone. Diese Filme, darunter “Für eine Handvoll Dollar” und “Zwei glorreiche Halunken”, machten ihn zu einem internationalen Star. Es war jedoch seine Rolle als “Dirty Harry” Callahan, die ihn in den 70er und 80er Jahren zu einer Ikone machte. Diese Rolle stellte einen gnadenlosen, aber moralisch gerichteten Polizisten dar, der bereit war, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, um Gerechtigkeit zu erreichen. Die “Dirty Harry”-Reihe wurde zu einem Markenzeichen für Eastwood und etablierte ihn als führende Figur in Action- und Kriminalfilmen.
Hinter der Kamera: Regie und Produktion
Eastwoods Einfluss beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Schauspielerei. Er wandte sich auch der Regie und Produktion zu und bewies ein bemerkenswertes Talent für diese Aspekte des Filmemachens. Unter seinen vielen Regiearbeiten sind “Unforgiven”, “Mystic River” und “Million Dollar Baby” besonders hervorzuheben. Diese Filme wurden sowohl von Kritikern als auch von Zuschauern gut aufgenommen und erhielten mehrere Auszeichnungen, darunter mehrere Oscars.
Zusammenarbeit und Einflüsse
Eastwood arbeitete im Laufe seiner Karriere mit einer Vielzahl von Schauspielern und Regisseuren zusammen. Unter ihnen waren Talente wie Morgan Freeman, Gene Hackman und Hilary Swank, die alle in seinen Filmen glänzten. Darüber hinaus arbeitete er eng mit einigen der größten Regisseure seiner Zeit zusammen, darunter Don Siegel und Sergio Leone, deren Einfluss auf seine eigene Regiearbeit unverkennbar ist.
Privatleben und Vermächtnis
Abseits der Kamera führte Eastwood ein ebenso bemerkenswertes Leben. Er ist Vater von acht Kindern und war mehrmals verheiratet. Trotz seiner Berühmtheit ist er dafür bekannt, sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit herauszuhalten.
Clint Eastwood ist ohne Zweifel eine lebende Legende. Sein Vermächtnis umfasst eine beeindruckende Karriere, die mehr als sechs Jahrzehnte umspannt. Mit seinem charakteristischen Stil und seiner unerschütterlichen Hingabe## Engagement und Aktivismus
Neben seiner Filmkarriere hat Eastwood sich auch politisch engagiert. Er war von 1986 bis 1988 Bürgermeister von Carmel-by-the-Sea, Kalifornien, und hat im Laufe der Jahre in verschiedenen politischen Ämtern gedient. Er hat sich auch für Umwelt- und Naturschutz eingesetzt und war ein prominenter Unterstützer von wohltätigen Organisationen.
Auszeichnungen und Ehrungen
Im Laufe seiner Karriere wurde Eastwood mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Er hat vier Oscars gewonnen, darunter zwei für die Beste Regie und zwei Ehren-Oscars. Darüber hinaus wurde er mit dem Golden Globe Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk in der Filmindustrie geehrt und erhielt die French Legion of Honor.
Schlussbetrachtungen
Clint Eastwood ist nicht nur ein talentierter Schauspieler und Regisseur, sondern auch ein bemerkenswerter Mensch. Seine Karriere, die mehr als sechs Jahrzehnte umspannt, ist ein Testament für seine Leidenschaft, sein Engagement und seine unglaubliche Arbeitsmoral. Sein Einfluss auf die Filmindustrie ist unbestreitbar und seine Arbeit wird noch lange nach seinem Tod bewundert und geschätzt werden. Er ist ein wahres Beispiel dafür, was es bedeutet, ein Künstler zu sein und seine Vision ohne Kompromisse zu verfolgen. Clint Eastwood ist und bleibt eine echte Hollywood-Legende.