Dennis Hopper

Dennis Hopper konnte bereits in den 1950er Jahren in Hollywood Fuß fassen, war zu Beginn seiner Karriere allerdings noch einer unter vielen. Nach einer Vielzahl von Nebenrollen u. a. in James-Dean-Klassikern wie „… denn sie wissen nicht, was sie tun sollte Hoppers erste Regiearbeit für einen enormen Bekanntheitsschub sorgen.

Mit dem Roadmovie „Easy Rider“ erschuf Hopper Ende der 60er Jahre einen der meistbeachteten Filme seiner Generation und läutete ganz nebenbei das Zeitalter des New Hollywood ein. In der Folge spielte er zumeist weiterhin Nebenrollen und konnte sich in Filmen wie „Apocalypse Now“ oder „Blue Velvet“ als exzentrischer Charakterdarsteller etablieren. Spielte er in den 1990er Jahren vornehmlich die Rolle des Schurken, konzentrierte er sich im neuen Jahrtausend nicht zuletzt auf die Malerei. Im Mai 2010 starb Dennis Hopper 74-jährig an Krebs.

Die 5 besten Filme mit Dennis Hopper

1. Apocalypse Now

Im Vietnamkrieg im Jahr 1969 erhält der Militärpolizist Benjamin L. Willard (Martin Sheen) den Auftrag, den US-Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando) zu ermorden, da sich dieser vom US-Militär distanziert hat und nun die Errichtung seines eigenen Reichs im Dschungel von Kambodscha plant. Zusammen mit vier Kameraden begibt er sich auf die Suche nach dem Colonel, die sich jedoch schon bald zu einem lebensgefährlichen Unterfangen in einem schier sinnlosen Krieg entwickelt. Die Erlebnisse während der Reise lassen Willard schließlich sogar Sympathien für das Vorgehen des Colonels entwickeln.

Makellos inszenierter Kriegsfilm von Regisseur Francis Ford Coppola, der im Jahr 2001 mit “Apocalypse Now Redux” einen 50 Minuten längeren Director’s Cut spendiert bekam.

2. True Romance

Nachdem Clarence (Christian Slater) in einem Kino das Callgirl Alabama (Patricia Arquette) kennengelernt hat, verliebt er sich Hals über Kopf in die junge Frau. Zusammen mit ihr möchte er ein neues Leben anfangen, in dem das Thema Prostitution keine Rolle mehr spielen soll. Als er einige Sachen bei ihrem einstigen Zuhälter abholen möchte, erwischt er jedoch dummerweise den falschen Koffer – und der ist bis zum Rand mit Kokain gefüllt. Da der Stoff ein Vermögen wert ist, plant das Liebespaar, ihn in L.A. zu verkaufen, doch dieser Plan entwickelt sich schnell zu einem echten Desaster.

“True Romance” ist eine sehr unterhaltsame und witzige, aber stellenweise auch brutale Action-Komödie, die auf einem frühen Drehbuch von Quentin Tarantino (“Pulp Fiction”) basiert.

3. Blue Velvet: Verbotene Blicke

Als Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan) auf einer Wiese ein abgetrenntes Ohr entdeckt und seinen Fund der Polizei meldet, geht er der Sache nebenbei auch selbst nach. Schnell stößt er dabei durch die Hilfe der Polizistentochter Sandy (Laura Dern) auf die in einem Nachtclub arbeitende Sängerin Dorothy Vallens (Isabella Rossellini), mit der er sich auf eine eigensinnige Beziehung einlässt. Als er dann jedoch herausfindet, dass Dorothy von einem sadistischen Perversling namens Frank Booth erpresst wird, findet er sich plötzlich in einer für ihn neuen Welt wieder, die verstörender kaum sein könnte.

Ein kleines, leider viel zu unbekanntes Meisterwerk des für seine surrealen Werke bekannten Regisseurs David Lynch, der sich in den 90er Jahren mit der TV-Serie “Twin Peaks” (ebenfalls mit Kyle MacLachlan in der Hauptrolle) sein eigenes Denkmal setzte.

4. Speed

Nach einem spektakulären Vorfall, bei dem ein vollbesetzter Fahrstuhl, der vom Lösegeld-Erpresser Howard Payne (Dennis Hopper) in die Luft gejagt werden soll, in letzter Sekunde evakuiert werden kann, geht der Sprengstoff-Experte Jack Traven (Keanu Reeves) davon aus, dass der Täter bei der Explosion ums Leben kam. Kurz darauf meldet der sich jedoch telefonisch, um Jack mitzuteilen, dass er einen weiteren Sprengsatz unter einem Linienbus deponiert hat. Sollte dieser langsamer als 50 Meilen pro Stunde fahren, fliegt der Bus mit sämtlichen Passagieren an Bord in die Luft. Jack sieht keinen anderen Ausweg, als selbst in den fahrenden Bus einzusteigen, um die Bombe irgendwie zu entschärfen.

Starbesetzter Thriller, der von der ersten bis zur letzten Minute packenden Nervenkitzel verspricht.

5. Easy Rider

Die USA Ende der 1960er Jahre: Die Motorrad-Liebhaber Wyatt (Peter Fonda) und Billy (Dennis Hopper) haben es sich zum Ziel gesetzt, auf ihren Bikes nach Los Angeles aufzubrechen, um hier mit geschmuggelten Drogen reich zu werden. Während ihrer Reise erleben kommt es zu zahlreichen verrückten Ereignissen: Sie gabeln einen Hippie per Anhalter auf, treffen auf den alkoholsüchtigen Anwalt George Hanson (Jack Nicholson) und leben sogar kurzzeitig in einer Hippie-Unterkunft. Immer wieder stellen sie während ihres Trips zudem fest, dass sie von einer intoleranten Gesellschaft umgeben sind, welche sie in dieser Weise niemals für möglich gehalten hätten.

“Easy Rider” gilt als DAS Road-Movie schlechthin und begeisterte bei seiner Veröffentlichung im Jahr 1969 eine ganze Generation, die sich nach Freiheit und Unabhängigkeit sehnte.

Filmografie: Alle Filme mit Dennis Hopper

1969: Easy Rider
1969: Der Marshal
1971: The Last Movie
1973: Kid Blue
1976: Mad Dog
1976: Tracks
1977: Der amerikanische Freund
1979: Apocalypse Now
1980: Out of the blue
1982: Human Highway
1983: Rumble Fish
1983: White Star
1984: Inside Man
1985: My Science Project
1986: Blue Velvet
1986: Das Messer am Ufer
1986: Freiwurf
1986: The Texas Chainsaw Massacre Part 2
1987: Die schwarze Witwe
1987: Straight to Hell
1988: Colors – Farben der Gewalt
1989: Chattahoochee – Regie: Mick Jackson
1989: Blood Red – Stirb für dein Land
1990: Flashback
1990: Catchfire
1990: Tollwütig
1991: Schneeweißrosenrot
1991: Indian Runner
1991: Heiße Nächte in L.A.
1991: Super Mario Bros.
1993: Red Rock West
1993: True Romance
1993: Boiling Point – Die Bombe tickt
1993: Super Mario Bros.
1994: Speed
1994: Chasers – Zu sexy für den Knast
1995: Waterworld
1995: Search and Destroy
1996: Basquiat
1996: Die Bibel – Samson und Delila
1996: Acts of Love – In den Fängen der Sinnlichkeit
1996: Space Truckers
1997: Showdown
1998: Tycus – Tod aus dem All
1999: Bad City Blues
1999: EDtv
1999: Straight Shooter
1999: Jesus’’ Son
2000: Prophet’s Game – Im Netz des Todes
2000: Jason und der Kampf um das Goldene Vlies
2000: Kidnapped – Tödlicher Sumpf
2001: Unspeakable – Der Todestrip
2001: Ticker
2001: Knockaround Guys
2001: L.A.P.D. – To Protect and to Serve
2002: The Piano Player
2004: The Last Ride
2004: The Keeper
2004: Out of Season
2005: Land of the Dead
2005: House of 9
2006: Memory – Wenn Gedanken töten
2006: Streets of Philadelphia – Unter Verrätern
2008: Hell Ride
2008: Sleepwalking
2008: Palermo Shooting
2008: Swing Vote
2008: Big Fat Important Movie
2008: Elegy oder die Kunst zu lieben
2010: Alpha and Omega
2018: The Other Side of the Wind

5 Dinge, die du noch nicht über Dennis Hopper wusstest

1. Seine beeindruckende Filmkarriere war reiner Zufall

Dennis Hopper hatte eigentlich nie einen Drang nach Hollywood und der großen Bühne. Als Kind wuchs er zusammen mit seinen Eltern auf einer kleinen Farm in Dodge City im US-Bundesstaat Kansas auf. Nachdem er später nach San Diego zog und dort die Schauspielerin Dorothy McGuire kennenlernte, empfahl diese ihm, sein Glück ebenfalls im Filmgeschäft zu versuchen. Hopper folgte ihrem Rat – der Rest ist Geschichte.

2. Eine Beleidigung war sein Weg zum Glück

In seinen Anfangsjahren tingelte Dennis Hopper von einem Filmstudio ins nächste. Dem Columbia-Boss Harry Cohn warf er im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs ein gepflegtes “F*** you” entgegen, woraufhin ihn dieser aus seinem Büro warf. Anschließend landete er – man kann hier durchaus von Glück sprechen – bei Warner Bros, wo er kurz darauf seinen Mentor James Dean kennenlernte.

3. Er war kein Fan von Motorrädern

Kaum zu glauben: Der berühmte Star aus dem Motorrad-Kultfilm “Easy Rider” konnte privat überhaupt nichts mit den viel zu lauten Maschinen anfangen und hasste sie regelrecht – er pendelte stattdessen lieber im Auto durch die Gegend.

4. Er war ein echtes Multitalent

Dennis Hopper war nicht nur auf der Leinwand ein echtes Talent. Dass er auch als Regisseur hervorragende Arbeit leistet, bewies er ja bereits mit “Easy Rider”. Darüber hinaus betätigte er sich aber auch als Maler, Bildhauer und Fotograf.
Nach seinem Tod stellte die Royal Academy of Arts in London sogar einige der besten Fotografien des Schauspielers aus – eine Ehre, die nur sehr wenigen Menschen zuteil wird.

5. Seine beste Darbietung war nicht in “Easy Rider”

Als der Star-Regisseur David Lynch (“Twin Peaks”) auf der Suche nach einem Schauspieler war, der in seinem Film “Blue Velvet” die Rolle des perversen Psychopathen Frank Booth übernehmen könnte, bewarb sich Dennis Hopper nach Sichtung des Drehbuchs bei ihm mit den Worten “Ich bin Frank Booth”. Lynch zeigte sich neugierig und entsetzt zugleich und gab ihm die Rolle. Hoppers Darbietung wurde später von den Kritikern in den höchsten Tönen gelobt.

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