Sean Penn

Sean Penn ist fraglos einer der herausragendsten US-Schauspieler seiner Zeit. 2004 erhielt er für Mystic River den Oscar als bester Hauptdarsteller, nur um fünf Jahre darauf für seine Rolle in „Milk” abermals mit der goldenen Trophäe ausgezeichnet zu werden. Penn gilt heute als einer der wichtigsten US-amerikanischen Charakterdarsteller, obwohl er lang Zeit auf seinen Durchbruch hatte warten müssen.

Nach zahlreichen Kino-Rollen bereits Anfang der 80er Jahre dauerte es bis Mitte der 90er Jahre, bis sich Penn als Darsteller etablieren konnte. Mit Rollen in Filmen wie „Dead Man Walking”, „Carlito’s Way” oder „Ich bin Sam” konnte er sowohl Kritiker als auch Cineasten überzeugen. Als Regisseur konnte er insbesondere im Jahr 2007 mit seinem preisgekrönten Film „Into the Wild” begeistern, der unter Kino-Fans als einer der besten Filme des vergangenen Jahrzehnts gehandelt wird.

Sean Penns beeindruckende Karriere, sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und sein unermüdliches Streben nach künstlerischer Perfektion haben ihn zu einer Ikone gemacht. Seine Vielseitigkeit als Schauspieler und Regisseur, seine Zusammenarbeit mit anderen führenden Künstlern und sein Engagement für soziale Anliegen zeigen seine Einzigartigkeit und seinen tiefgreifenden Einfluss auf die Filmbranche und darüber hinaus.

Im Laufe seiner Karriere hat Penn immer wieder bewiesen, dass er nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern auch ein engagierter Mensch ist, der stets versucht, die Welt um ihn herum zu verbessern. Er bleibt eine inspirierende Persönlichkeit, die weiterhin neue Wege in ihrer Kunst und ihrem Aktivismus sucht.

Die 5 besten Filme mit Sean Penn

1. Mystic River

So mancher Regisseur hätte aus „Mystic River“ wohl ein verwirrendes Melodram werden lassen, dem zu folgen wohl niemand anderes in der Lage gewesen wäre als der Drehbuchautor. Die Geschichte, in der jeder der drei Hauptcharaktere seinen eigenen Hintergrund hat, welcher im Gesamtzusammenhang eine gewichtige Rolle spielt, mutet nämlich durchaus komplex an. Nur gut, dass Clint Eastwood Regie geführt hat. Denn wie gewohnt dröselt Eastwood die Geschehnisse wohltuend konservativ auf, so dass es keine besondere Schwierigkeit darstellt, der Inszenierung in ihrer Vielschichtigkeit zu folgen.

Dass dabei vor allem Tim Robbins und Sean Penn ihren Teil dazu beitragen, dem Film das gewisse Etwas zu verleihen, dürfte ebenso wenig überraschen. Beide haben nämlich mehr als einmal unter Beweis gestellt, dass sie ihren Figuren die nötige Glaubwürdigkeit verleihen, die es braucht, damit ein Film seine volle Wirkung erzielen kann. „Mystic River“ überzeugt demnach auf ganzer Linie und gehört zweifellos zu den besten Regie-Arbeiten von Clint Eastwood.

2. 21 Gramm

Im Meisterwerk “21 Gramm” von Regisseur Alejandro González Iñárritu sorgt ein tragischer Autounfall dafür, dass die Lebenswege von drei Personen miteinander verknüpft werden. Dabei handelt es sich um den Unfallverursacher Jack Jordan (Benicio del Toro), Cristina (Naomi Watts) , die bei dem besagten Unfall ihren Mann und ihre beiden Töchter verloren hat und den herzkranken Paul Rivers (Sean Penn), der das Herz des verstorbenen Mannes von Cristina per Organspende erhält.

Der Name des Films geht auf ein Experiment aus den 1970er Jahren zurück, welches besagt, dass ein Mensch bei seinem Tod 21 Gramm Gewicht verliert – dies entspricht dem angeblichen Gewicht der Seele.

3. Milk

Der homosexuelle Bürgerrechtler Harvey Milk (Sean Penn) steigt in San Francisco der 70er Jahre zum wichtigsten Fürsprecher der Schwulenbewegung auf. Er beschließt, Politiker zu werden und kandidiert für das Parlament. Allerdings stößt er zu Beginn seiner Karriere auf großen Widerstand und scheitert mit diversen Kandidaturen. Schließlich kann er Stadtrat werden und engagiert sich für die Gleichberechtigung homosexueller Arbeiter. Für Aktivist Cleve (Emile Hirsch) wird Milk zum Idol, der sich als erster bekennender homosexueller Politiker der USA einen Namen macht. Doch bald gerät Milk ins Fadenkreuz von Dan White (Josh Brolin).

4. Sweet and Lowdown

Emmet Ray (Sean Penn) ist ein Säufer, Frauenheld und der zweitbeste Jazz-Gitarrist der Welt. In den 1930er Jahren gibt es nur einen Gitarristen, der besser mit seinem Instrument umgehen kann: Django Reinhardt. Vor ihm hat Ray einen Heidenrespekt und fällt auch schon mal in Ohnmacht, kommt er ihm zu nahe. Doch im Grunde bestimmen vor allem die Frauen Emmet Rays Leben. Ist es erst die geistig zurückgebliebene Hattie (Samantha Morton), mit der Ray eine ungewöhnliche Beziehung verbindet, treibt es ihn schließlich in die Arme von Schriftstellerin Blanche (Uma Thurman).

5. Before Night Falls

Der junge Reinaldo Arenas (Javier Bardem) wächst Mitte des vergangenen Jahrhunderts in Kuba auf und entdeckt bald seine schriftstellerische Begabung. In der Folge muss sich der homosexuelle Reinaldo vor den Schikanen des Castro-Regimes in Acht nehmen, das ihn aufgrund seines Erfolges unter Beobachtung stellt. Schließlich wird er mehrfach verhaftet und unter menschenunwürdigen Verhältnissen inhaftiert. Doch Reinaldo findet den Mut, seine Veranlagungen nicht zu verleugnen und versucht mit aller Macht, aus der Gefangenschaft zu entfliehen. Dabei erscheint ihm die Flucht aus Kuba als einzige Möglichkeit, der Verfolgung entgültig zu entgehen.

Tipp: Cheyenne – This Must Be the Place

Nach dem Suizid zweier Fans hat Rockstar Cheyenne (Sean Penn) sein Karriere an den Nagel gehängt. Zwanzig Jahre später plagt er sich immer noch mit Schuldgefühlen herum. Als er erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf den Weg nach New York, um ihn aufzusuchen. In der Folge findet er heraus, dass sich sein Vater Zeit seines Lebens auf der Suche nach SS-Verbrecher Alois Lange (Heinz Lieven) befunden hat. Cheyenne beschließt, das Werk seines Vaters zu vollenden und versucht, Lange ausfindig zu machen.

Ähh. Ok. Sean Penn dabei zuzuschauen, wie er als abgewrackter Alt-Rocker mit auftoupierter Mähne und Fistelstimme den Nazi-Jäger in sich entdeckt, mutet zugegebenermaßen im ersten Augenblick ein wenig obskur an. Und um ehrlich zu sein: Auch nachdem sich erste Irritationen gelegt haben, bleibt „Cheyenne“ der üblichen Sehgewohnheit einigermaßen fern. Als eigenwillige Mischung aus „The Wrestler“ und „Hesher“ positioniert sich Paolo Sorrentinos Film irgendwo zwischen Drama und Satire und streift in besonders aberwitzigen Momenten die Genre-Grenzen zur Groteske. Und doch entwickelt sich „Cheyenne“ nicht zur bloßen Freakshow.

Denn trotz aller absurden Details nimmt der Film seinen Protagonisten durchaus ernst und stellt das emotionale Durcheinander desselben in den Mittelpunkt der filmischen Betrachtung. Ein Film für die nächste Party unter Freunden ist „Cheyenne“ trotz des ersten Eindrucks also weniger. Vielmehr eignet sich Sorrentinos streitbares Werk für aufmerksame Cineasten, die sich fern ab vom üblichen Hollywood-Gewäsch für einen ungewöhnlichen Film interessieren, der oberflächlich betrachtet einer absurden Odyssee gleichkommt, im Kern jedoch ein tieftrauriges Drama über einen aus der Spur geworfenen Außenseiter darstellt.

Filmografie: Alle Filme von Sean Penn

1982: Ich glaub’, ich steh’ im Wald
1983: Summerspell
1983: Bad Boys – Klein und gefährlich
1984: Crackers – Durch die Mauer führt der Weg
1984: Die Zeit verrinnt, die Navy ruft
1985: Der Falke und der Schneemann
1986: Auf kurze Distanz
1986: Shanghai Surprise
1988: Cool Blue
1988: Colors – Farben der Gewalt
1988: Ein Richter für Berlin
1989: Die Verdammten des Krieges
1989: Wir sind keine Engel
1990: Im Vorhof der Hölle
1993: Carlito’s Way
1995: Dead Man Walking – Sein letzter Gang
1997: Missbrauchte Liebe
1997: Alles aus Liebe
1997: U-Turn – Kein Weg zurück
1997: The Game – Das Geschenk seines Lebens
1997: Hugo Pool / Pool Girl
1998: Hurlyburly – Dolce Vita in L.A.
1998: Der schmale Grat
1999: Being John Malkovich
1999: Sweet and Lowdown
2000: Die Villa
2000: Bevor es Nacht wird
2000: Das Gewicht des Wassers
2001: Ich bin Sam
2003: It’s All About Love
2003: Pauly Shore Is Dead
2003: Mystic River
2003: 21 Gramm
2004: Attentat auf Richard Nixon
2005: Die Dolmetscherin
2006: Das Spiel der Macht
2008: Inside Hollywood
2008: Milk
2010: Fair Game
2011: The Tree of Life
2011: Cheyenne – This Must Be the Place
2013: Gangster Squad
2013: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
2015: The Gunman
2019: The Professor and the Madman
2021: Flag Day
2021: Licorice Pizza
2023: Black Flies

5 Dinge, die du noch nicht über Sean Penn wusstest

1. Er war früher nicht nur in ernsthaften Rollen zu sehen

Sean Penn kennt man heutzutage als einen der besten Charakterdarsteller, dem vor allem komplexe Rollen liegen. Das war aber nicht immer so: Seinen Durchbruch feierte er mit dem Film “Ich glaub, ich steh’ im Wald”, in dem er einen nahezu ständig bekifften Surfer namens Jeff verkörpert.

2. Er ist kein großer Fan von Preisverleihungen

Sean Penn durfte sich im Laufe seiner Karriere schon über zwei Oscars sowie zahlreiche andere Filmpreise freuen. Ein Fan derartiger Veranstaltungen ist er deshalb aber noch lange nicht: Über viele Jahre hinweg ließ er sich nicht einmal bei Preisverleihungen blicken, mittlerweile geht er nur noch hin, um nette Leute zu treffen. Penn ist nämlich der Meinung, dass die wirklich guten schauspielerischen Leistungen bei wichtigen Preisverleihungen ohnehin nicht gewürdigt werden.

3. Er kniet sich in seine Rollen rein

Um in einer von ihm verkörperten Rolle möglichst glaubhaft rüberzukommen, bereitet er sich vorab intensiv auf diese vor. So lebte er vor den Dreharbeiten zu “Ich glaub, ich steh’ im Wald” eine ganze Weile lang in einem Auto am Strand und für seine Rolle im Musikfilm “Sweet and Lowdown” brachte er sich selbst das Gitarre spielen bei. Bevor er in “Colors” einen Polizisten spielte, ging er sogar bei der Polizei von Los Angeles in die Lehre.

4. In seiner Kindheit spielte er mit vielen späteren Stars

In seiner Kindheit liebte es Sean Penn, mit den Jungs aus seiner Nachbarschaft zu spielen. Damals kannte ihre Namen natürlich noch niemand, doch aus heutiger Sicht hatte er mit Charlie Sheen, Val Kilmer und Emilio Estevez einige sehr interessante Nachbarskinder – zudem besuchte er dieselbe Schauspielklasse wie Michelle Pfeiffer.

5. Er ließ sich für einen Film die Schneidezähne abfeilen

Damit seine Rolle im Gefängnis-Drama “Bad Boys – Klein und gefährlich” noch realistischer wirkte, ließ sich Sean Penn die Schneidezähne abfeilen – ein weiterer Beweis dafür, dass der Schauspieler für seine Rollen wirklich alles gibt.

Biografie zu Sean Penn

Sean Penn, geboren am 17. August 1960 in Los Angeles, Kalifornien, ist eine der prägendsten Figuren des zeitgenössischen amerikanischen Kinos. Als mehrfach preisgekrönter Schauspieler, Regisseur und Aktivist hat Penn einen tiefgreifenden Einfluss auf die Filmbranche und darüber hinaus gehabt. Sein Talent, seine Vielseitigkeit und sein Engagement für die soziale Gerechtigkeit haben ihn zu einer unvergesslichen Persönlichkeit gemacht.

Frühe Jahre und Karrierebeginn

Penn wuchs in einer Familie von Filmemachern auf, sein Vater Leo Penn war ein erfolgreicher Regisseur und seine Mutter Eileen Ryan eine anerkannte Schauspielerin. Sein Weg zur Schauspielerei wurde früh geprägt und er begann seine Karriere in den frühen 1980er Jahren. Seine erste bemerkenswerte Rolle war die des Jeff Spicoli in der Teenager-Komödie “Fast Times at Ridgemont High” (1982). Mit dieser Rolle gelang ihm der Durchbruch und er wurde schnell zu einem gefragten jungen Schauspieler in Hollywood.

Kritischer Erfolg und Anerkennung

Im Laufe seiner Karriere hat Penn mit einigen der bekanntesten und angesehensten Regisseuren und Schauspielern der Branche zusammengearbeitet. Zu seinen bemerkenswertesten Filmen gehören “Mystic River” (2003) unter der Regie von Clint Eastwood und “Milk” (2008) unter der Regie von Gus Van Sant. Beide Rollen brachten ihm den Oscar als Bester Hauptdarsteller ein und bestätigten seinen Ruf als einer der führenden Schauspieler seiner Generation.

Regie und Filmproduktion

Neben seiner Schauspielkarriere hat Penn auch als Regisseur und Produzent Fuß gefasst. Sein Regiedebüt gab er 1991 mit “The Indian Runner”. Andere bemerkenswerte Regiearbeiten sind “Into the Wild” (2007) und “Flag Day” (2021). Penns Filme sind bekannt für ihre tiefgründigen, oft politischen Themen und seine Fähigkeit, starke schauspielerische Leistungen hervorzurufen.

Soziales Engagement

Abseits der Filmwelt ist Penn bekannt für sein intensives Engagement in sozialen und politischen Angelegenheiten. Er hat sich intensiv für die Opfer des Hurrikans Katrina eingesetzt und ist der Gründer der gemeinnützigen Organisation “Community Organized Relief Effort” (CORE), die in Krisenregionen auf der ganzen Welt humanitäre Hilfe leistet.

Privatleben

Penns Privatleben war oft Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit. Er war zweimal verheiratet, zuerst mit der Popikone Madonna und später mit der Schauspielerin Robin Wright. Mit Wright hat er zwei Kinder, Dylan und Hopper. Trotz der Aufmerksamkeit und Kontroversen hat Penn stets seine künstlerische Integrität und seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit beibehalten.